Altholz

Als Altholz bezeichnet man Holz, das bereits einem Verwendungszweck zugeführt worden war und als Abfall zur Altholzentsorgung oder als Sekundärrohstoff bereitsteht. Altholz kann stofflich, zum Beispiel in der Holzwerkstoffindustrie für Spanplatten, oder thermisch verwertet werden. Aufgrund der unterschiedlichen Herkünfte von Althölzern kann Altholz in unterschiedlichem Maß mit Fremdstoffen belastet sein. 

Aus diesem Grund wird das Holz in § 2 Nr. 4 AltHolzV in vier Altholzkategorien aufgeteilt:

  • A I – naturbelassenes Holz, das lediglich mechanisch bearbeitet wurde,
  • A II – verleimtes, gestrichenes, beschichtetes, lackiertes oder anderweitig behandeltes Altholz ohne halogenorganische Verbindungen in der Beschichtung und ohne Holzschutzmittel,
  • A III – Altholz mit halogenorganischen Verbindungen in der Beschichtung ohne Holzschutzmittel,
  • A IV – mit Holzschutzmitteln behandeltes Altholz, wie Bahnschwellen, Leitungsmasten, Hopfenstangen, Rebpfähle, sowie sonstiges Altholz, das aufgrund seiner Schadstoffbelastung nicht den Altholzkategorien A I bis A III zugeordnet werden kann, ausgenommen PCB-Altholz. In der Regel handelt es sich um Hölzer aus dem Außenbereich, die zum Schutz mit Holzschutzmitteln behandelt wurde.
  • Hinzu kommt die Einstufung als PCB-haltiges Altholz. Dies ist Altholz, das polychlorierte Biphenyle im Sinne der PCB/PCT-Abfallverordnung enthält und nach deren Vorschriften zu entsorgen ist. Dabei handelt es sich insbesondere um Dämm- und Schallschutzplatten, die mit Mitteln behandelt wurden, die polychlorierte Biphenyle enthalten (§ 2 Nr. 5 AltHolzV).

Um die Nutzung der Materialien zu vereinfachen, wird versucht, verschiedene Altholzströme getrennt zu halten und so eine Durchmischung der unterschiedlichen Qualitäten zu verhindern. Die Qualität der einzelnen Holzfraktionen kann zudem durch technische Sortierverfahren verbessert werden, beispielsweise durch Windsichtung von Altholzschnitzeln zur Aussortierung von Beschichtungsresten.
Die Nutzung von Altholz kann sowohl energetisch als auch stofflich erfolgen, wobei in Deutschland die energetische Nutzung mit etwa zwei Drittel des Aufkommens überwiegt. Europaweit wurden getrennt erfasste Altholzaufkommen zu etwa 34 % energetisch und zu etwa 38 % stofflich genutzt, die verbleibenden 28 % wurden anderweitig genutzt, beispielsweise durch Kompostierung und als Mulchgrundstock.

Energetische Nutzung
In der energetischen Nutzung ist Altholz vor allem durch die Verbrennung in Biomasseheizwerken oder Biomassekraftwerken zur Erzeugung von Elektrizität und Wärme relevant. Dabei darf entsprechend der Altholzklassifizierung A-I-Holz in allen Anlagengrößen verfeuert werden, während A-II- bis A-IV-Holz nur in Anlagen über 1 MW Feuerungswärmeleistung genutzt werden kann. Bei A-II-Holz ist zusätzlich eine Verbrennung in Kleinfeuerungsanlagen der holzverarbeitenden Industrie genehmigt. A-III- und A-IV-Holzverbrennungen erfordern umfangreiche Abgasreinigungstechnologien, die über die Bundes-Immissionsschutzverordnung (17. BImschV) geregelt werden und die eine wirtschaftliche Verbrennung aufgrund des hohen technischen Aufwandes erst ab 10 MW Feuerungswärmeleistung ermöglichen.
Eine weitere energetische Nutzung stellt die Verbrennung als Sekundärbrennstoff in Feuerungsanlagen dar, die primär über fossile Energieträger befeuert werden (Kofeuerung). Diese spielt in Deutschland insbesondere in der Zementindustrie eine Rolle.

Stoffliche Nutzung
Altholz kann insbesondere in der Holzwerkstoffindustrie stofflich genutzt werden, wobei unbehandelt nur der Einsatz von A-I- und A-II-Hölzern uneingeschränkt möglich ist. A-III-Hölzer können nur verwendet werden, wenn vor der Verwendung Lackierungen und Beschichtungen entfernt werden. Es bestehen nur sehr wenige Anlagen zur Aufbereitung von A-III-Hölzern (in Deutschland nur eine). A-IV- und PCB-belastete Althölzer sind nicht für eine stoffliche Weiternutzung zugelassen.
Verwendung finden aufbereitete Althölzer vor allem bei der Produktion von Pressholzformteilen (Pressholzpaletten), Spanplatten und seltener bei der Herstellung von Mitteldichten Holzfaserplatten (MDF-Platten), wobei insgesamt pro Jahr in Deutschland zwischen 1,7 und 3,0 Millionen Tonnen Altholz entsprechend verarbeitet werden. In geringen Mengen finden Altholzspäne auch Verwendung in Nischenanwendungen, beispielsweise als Tiereinstreu in Reitsporthallen. Neben diesen Verwendungen ist über die Altholzverordnung auch die Nutzung von Altholz zur Herstellung von Synthesegas als Rohstoff für die chemische Industrie oder die Herstellung von Aktivkohle beziehungsweise Industrieholzkohle vorgesehen (§ 2 Nr. 7 lit. c AltHolzV). Vereinzelt wird Altholz auch wieder als Baustoff eingesetzt. Bei der Sanierung von Fachwerkbauten gilt der Einsatz von Altholz als sinnvoll. Auch im Neubau wird Altholz gelegentlich wiederverwendet, hier geben je nach Bauherr entweder ästhetische oder ökologische Aspekte den Anstoß. Daneben wird Altholz auch eingesetzt, um bei Möbeln oder im Innenausbau einen rustikalen Ausdruck zu erzeugen. Hierbei wird das Altholz entweder in der originalen Form als Balken, Bohle oder Brett verarbeitet oder aber in Form von Mehrschichtplatten mit einer Deckschicht aus Altholz. Altholz wird einerseits über den Holzgroßhandel an Tischler und Zimmerer geliefert, findet aber auch über Baumärkte den Weg direkt zum Endverbraucher.

Produkte zur Verarbeitung

EP 5500 SHARK

MS 3000 MINISHARK

UZ 80

FLEXSTAR 3000